Berufswahl

Text PDF

Mein besorgter Vater wollte,
dass ich Zahnarzt werden sollte.

Zahnärzte schienen
ihm viel zu verdienen,
genossen Beachtung,
weitgehende Achtung,
und waren für ihn
dank ihres Berufes
gesellschaftsfähig,
besonders behufes
der Möglichkeit guter Patienten.

Zahnärzte schienen
den fleissigen Bienen
ähnlich-vernehmlich zu sein.
Sie klopfen und bohren
– Gesumm und Gesänge –
und öffnen die Gänge
und ringeln die Nerven
zu zappelnden Rudeln,
wie ich auf der Gabel
die schlängelnden Nudeln.

Sie mischen die Masse,
die schimmernde, nasse
auf gläsernem Knaufe
und zementieren
wie Maurer die Mauern,
die schadhaften,
dass meine Bilgern erschauern –
und wollen im Munde der Holden
Pagoden und Kronen vergolden.

Zahnärzte schienen
Mit lächelnden Mienen
zu reissen, zu drehen,
Gebisse zu messen,
drückend hinab und stossend empor
und auch die Rechnung
nicht zu vergessen.

Es rundet sich viel.
Der Mund ist das Tor,
die Zähne das Ziel.

Mein besorgter Vater wollte,
dass ich Zahnarzt werden sollte.